Ausnahmezustand in der GSF

Liegerad, Triker und Roller entstehen aus Bausätzen im Technikraum. Leider nur mit kurzer Lebensdauer. Die Fahrzeuge werden wieder auseinandergenommen und zurückgegeben. Die Bausätze sind nur Leihgaben. Bis dahin sind Florian (13), Florian (14) und Thomas (16) mit vollem Einsatz bei der Sache.
Liegerad, Triker und Roller entstehen aus Bausätzen im Technikraum. Leider nur mit kurzer Lebensdauer. Die Fahrzeuge werden wieder auseinandergenommen und zurückgegeben. Die Bausätze sind nur Leihgaben. Bis dahin sind Florian (13), Florian (14) und Thomas (16) mit vollem Einsatz bei der Sache.

Eine Woche lang herrscht Ausnahmezustand in der Gesamtschule.

Der Stundenplan ist außer Kraft gesetzt. Es ist Projektwoche.
Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule, der Sonnenbergschule und der Sodenkampschule lernen bei der Gelegenheit die Gesamtschule kennen. Denn diese Projektwoche ist eine Gemeinschaftsveranstaltung mehrerer Schulen. In diesem Jahr sind nur die vierten Klassen dabei, im nächsten Jahr sind es wieder alle Grundschulklassen.

Insgesamt stehen 70 verschiedene Projekte auf der Liste. Dabei geht es in viele Bereiche hinein. Da werden Wände angemalt, aus Filz Bälle, Blumen und Tiere geformt. Ob Sport, Technik, Kunst, Handarbeiten, Naturwissenschaften, Sprache oder Theater – alle Projekte passen zum Thema der Woche „Fröndenberg ist bunt“.

Wie in jeder Projektwoche steht wieder das Miteinander von Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen im Mittelpunkt. Und das klappt ganz hervorragend. Die älteren Jugendlichen stehen den Grundschülern hilfreich zur Seite, werkeln gemeinsam an Objekten.

Die Idee hinter der alljährlichen Projektwoche erläutern die GSF-Lehrerinnen Helga Brixner und Brigitte Walther als „Unterricht in anderer Form, alters- und klassenübergreifend“. Und das Schöne ist, dass alle voneinander lernen. Selbst die Lehrkräfte gewinnen neue Eindrücke und die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern sind nach der Woche nicht selten auch anders geworden.

Eine Gruppe richtet den Feuerplatz im MINT-Forscher-Park her. Der Platz wird geschottert und gepflastert.
Eine Gruppe richtet den Feuerplatz im MINT-Forscher-Park her. Der Platz wird geschottert und gepflastert.

Nicht in allen Projektgruppen kann so gemischt gearbeitet werden. Aber gut zusammen fügen sich Schüler aus allen beteiligten Schulen beispielsweise beim Experimentieren in der Hexenküche, wo mit allgemein erhältlichen Chemikalien „gezaubert“ wird. Auch im Soundstudio sind alle an der Produktion eines Hörspiels und CD-Aufnahmen beteiligt. Im MINT-Forscher-Park werden die Ökolaube neu geplant und ein Feuerplatz angelegt. Und schließlich werden auch neue Schauspieltalente gefördert, nämlich im Varieté mit dem Musical „Der König der Löwen“ und einem ernsten Theaterstück „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“.

Beides ist am Abschlusstag der Projektwoche im Rahmen der Präsentation zu sehen. Das Varieté in der Aula, das Theaterstück am Abend in der Kulturschmiede.

Bei der Projektwoche 2015 sind erstmals Jugendliche aus der französischen Partnerstadt Bruay-la-Buissiere dabei. Sieben Mädchen und Jungen sind derzeit in Fröndenberg zu Gast. Sie untersuchen gemeinsam mit ihren Gastgebern beide Städte und schreiben auf, was Jugendliche von ihrem Wohnort erwarten und sich wünschen.

Unterstützend wirken im Übrigen der Gesamtschulsportverein, der Treffpunkt Windmühle und einige engagierte Mütter an der Durchführung der Projektwoche mit.

Präsentation

Einen Überblick über die Projektwoche gibt die Präsentation am kommenden Freitag in der Gesamtschule. Von 13 bis 16 Uhr werden alle Projekte vorgestellt. Eine gute Gelegenheit für die Eltern, zu sehen, was ihre Kinder leisten können.

Organisation seit Ostern

Die Projektwoche mit weit mehr als 1000 Jugendlichen zu organisieren, ist eine logistische Herausforderung. In der Gesamtschule ist damit ein dreiköpfiges Organisationsteam beschäftigt. Elmar Siepmann, Helga Brixner und Brigitte Walther sind die Koordinatoren aller Aktionen. Die Vorbereitungen beginnen früh. Die erste Sitzung mit den Kollegen der Schulen findet noch vor den Osterferien statt. Berücksichtigt werden die Wünsche und besonderen Bedürfnisse der Schulen. Dann wird die Woche ausgeschrieben. Die Bewerbungen der Schüler für einzelne Projekte werden mit einem speziellen Computerprogramm von IT-Fachmann Siepmann erfasst und zugeteilt. Sollten Projekte mangels Interesse nicht zustande kommen, müssen die Schüler auf andere Projekte verteilt werden. Kein geringer Aufwand also für diese fünf Schultage. Doch es lohnt sich. Die Kolleginnen Brixner und Walther nehmen das gerne auf sich, denn sie sind überzeugt, dass diese übergreifende Projektwoche eine Besonderheit in der Fröndenberger Schullandschaft ist.

[Hellweger Anzeiger, vom 21.10.2015]
Forscherpark, Grundschulen, MINT, Präsentation, Projektwoche
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